Länderbericht Nordrhein-Westfalen
Inhaltsübersicht:
1. Heutiger Stand *
1.1 Einrichtungen und Personalbestand *
1.2 Bildschirmarbeitsplätze *
1.3 Organisation *
1.4 IT-Unterstützung *
1.4.1 Rahmenbedingungen *
1.4.3 IT-Anwendungen in der Justiz *
2. Der Weg zur IT-Vollausstattung *
2.1 Zeit- und Finanzplanung *
2.2 Finanzwirtschaftliches Controlling *
1.1 Einrichtungen und Personalbestand
Zur Justiz in Nordrhein-Westfalen gehören:
Justizministerium
1 Oberverwaltungsgericht
7 Verwaltungsgerichte
3 Oberlandesgerichte
19 Landgerichte
130 Amtsgerichte
3 Finanzgerichte
3 Landesarbeitsgerichte
30 Arbeitsgerichte
1 Landessozialgericht
8 Sozialgerichte
3 Generalstaatsanwaltschaften
19 Staatsanwaltschaften mit 5 Zweigstellen
2 Justizvollzugsämter
39 Justizvollzugsanstalten mit 17 Zweiganstalten
4 Jugendarrestanstalten
1 Fachhochschule für Rechtspflege
1 Justizfortbildungsakademie
3 Justizausbildungseinrichtungen
Ferner sind zu berücksichtigen die Bewährungshilfedienststellen, die Führungsaufsichtsstellen, die Gerichtshilfe und die Gnadenstellen. Insgesamt sind rd. 35.500 Richter, Beamte, Angestellte und Arbeiter in der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen beschäftigt.
Informationstechnisch zu unterstützen sind knapp 30.000 Arbeitsplätze, davon allein 22.000 in der ordentlichen Gerichtsbarkeit und den Staatsanwaltschaften.
Wegen des raschen technischen Wandels ist die Anzahl der Bildschirmarbeitsplätze zwar kein Indikator für die Qualität der IT-Unterstützung; sie zeigt jedoch an, in welchem Umfang sich die Justiz bereits mit der Informationstechnik auseinandersetzt.
Bisher wurden insgesamt 19.741 Bildschirmarbeitsplätze eingerichtet (Stand: Frühjar 2000); hinzu kommen 1.260 Schulungs- und Ausbildungsplätze. Ein Teil dieser Arbeitsplätze wird im Zuge der IT-Vollausstattung mit neuen Bildschirmgeräten auszustatten sein, da moderne Client-Server-Anwendungen höhere Systemanforderungen stellen.
Die Verteilung auf die einzelnen Bereiche, die personell unterschiedlich besetzt sind, ergibt sich aus der nachfolgenden Aufstellung:
Bildschirmarbeitsplätze (Gesamtübersicht) |
|||||
(Stand: 01.01.2000) |
|
|
|
|
|
|
|
richterl./ |
gehobener |
Bürodienst/ |
Summe |
|
|
staatsanw./ |
Dienst |
Service- |
|
|
|
höherer Dienst |
|
einheiten/Kzl. |
|
Justizministerium |
|
|
|
223 |
|
|
|
|
|
|
|
OLG/GStA Düsseldorf |
|
|
|
|
|
OLG |
|
59 |
56 |
143 |
258 |
GStA |
|
31 |
21 |
30 |
82 |
LG'e (einschl. Bewährungshilfe) |
91 |
51 |
241 |
383 |
|
AG'e |
|
199 |
358 |
1491 |
2048 |
StA'en |
|
190 |
161 |
603 |
954 |
|
Summe: |
570 |
647 |
2508 |
3725 |
|
|
|
|
|
|
OLG/GStA Köln |
|
|
|
|
|
OLG |
|
71 |
63 |
166 |
300 |
GStA |
|
4 |
9 |
15 |
28 |
LG'e (einschl. Bewährungshilfe) |
185 |
50 |
219 |
454 |
|
AG'e |
|
206 |
330 |
1333 |
1869 |
StA'en |
|
141 |
76 |
389 |
606 |
|
Summe: |
607 |
528 |
2122 |
3257 |
|
|
|
|
|
|
OLG/GStA Hamm |
|
|
|
|
|
OLG |
|
53 |
87 |
281 |
421 |
GStA |
|
26 |
19 |
28 |
73 |
LG'e (einschl. Bewährungshilfe) |
147 |
71 |
421 |
639 |
|
AG'e |
|
360 |
521 |
2374 |
3255 |
StA'en |
|
299 |
263 |
1032 |
1594 |
|
Summe: |
885 |
961 |
4136 |
5982 |
|
|
|
|
|
|
Verwaltungsgerichte |
|
|
|
|
|
OVG |
|
92 |
10 |
76 |
178 |
VG'e |
|
440 |
55 |
454 |
949 |
|
Summe: |
532 |
65 |
530 |
1127 |
|
|
|
|
|
|
Finanzgerichte |
|
|
|
|
|
Düsseldorf |
|
74 |
15 |
57 |
146 |
Köln |
|
59 |
13 |
43 |
115 |
Münster |
|
57 |
13 |
42 |
112 |
|
Summe: |
190 |
41 |
142 |
373 |
|
|
|
|
|
|
Landesarbeits- und Arbeitsgerichte |
|
|
|
||
Düsseldorf |
|
74 |
28 |
172 |
274 |
Köln |
|
52 |
18 |
97 |
167 |
Hamm |
|
94 |
37 |
193 |
324 |
|
Summe: |
220 |
83 |
462 |
765 |
|
|
|
|
|
|
Sozialgerichte |
|
|
|
|
|
Landessozialgericht |
53 |
16 |
64 |
133 |
|
SG'e |
|
150 |
39 |
469 |
658 |
|
Summe: |
203 |
55 |
533 |
791 |
|
|
|
|
|
|
Aus- und Fortbildungsstätten (ohne Vollzug) |
|
|
|
||
Justizakademie |
4 |
3 |
17 |
24 |
|
FHS Bad Münstereifel |
14 |
9 |
23 |
46 |
|
JAFSt. Monschau |
1 |
2 |
4 |
7 |
|
JASt. Brakel |
|
1 |
5 |
4 |
10 |
|
Summe: |
20 |
19 |
48 |
87 |
|
|
|
|
|
|
JVAmt. Rheinland |
|
|
|
|
|
JVAmt |
|
18 |
21 |
21 |
60 |
JVA'en |
|
128 |
300 |
1088 |
1516 |
JVS |
|
6 |
6 |
17 |
29 |
|
Summe: |
152 |
327 |
1126 |
1605 |
JVAmt. Westfalen-Lippe |
|
|
|
|
|
JVAmt |
|
17 |
21 |
19 |
57 |
JVA'en |
|
127 |
263 |
1359 |
1749 |
|
Summe: |
144 |
284 |
1378 |
1806 |
|
|
|
|
|
|
|
Insgesamt: |
3523 |
3010 |
12985 |
19741 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Schulungs- und Ausbildungsplätze: |
1260 |
|||
|
Bildschirmplätze insgesamt: |
21001 |
Die Gesamtentwicklung in den letzten 6 Jahren stellt sich wie folgt dar:
Abb.: Entwicklung der Bildschirmarbeitsplätze (ab 1998 mit Arbeits– und Sozialgerichtsbarkeit)
Die beträchtlichen Zuwächse an Bildschirmarbeitsplätzen in den vergangenen Jahren haben dafür gesorgt, dass 2/3 aller informationstechnisch zu unterstützenden Arbeitsplätze der Justiz ausgestattet sind (66,33 % nach dem Stand vom 01.01.2000).
Ein Vergleich der Ausstattungsquoten der verschiedenen Justizbereiche zeigt nach dem Stand vom 01.01.2000 folgendes Bild:
Abb.: Ausstattungsquoten in den einzelnen Justizbereichen
Nach den teilweise langwierigen und kostenintensiven baulich-technischen Vorbereitungen im Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit – viele der Gebäude sind denkmalgeschützt - werden die Investitionsmittel in den nächsten Jahren insbesondere zur weiteren Ausstattung dieses Bereichs verwendet werden. Die Ausstattung des Justizvollzuges wird im laufenden Haushaltsjahr mit der letzten Rate der dafür bereitgestellten Mittel abgeschlossen.
Die Justiz stellt sich damit im Jahr 2000 nicht mehr als technisch rückständig dar; es gilt nunmehr, die Ausstattung auf einem hohen qualitativen Niveau zu vervollständigen .
Die Ablauforganisation bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften war traditionell geprägt von einer hohen Arbeitsteilung zwischen den Funktionsträgern Geschäftsstelle, Kanzlei, Protokolldienst und Kostenbeamten. Der Geschäftsstelle oblag die Registratur und Schriftgutverwaltung, in der Kanzlei wurde die Textverarbeitung erledigt, und die Kostenberechnung sowie die Geschäfte des Urkundsbeamten wurden von den Beamten des mittleren oder des gehobenen Dienstes wahrgenommen.
Die Justiz war in weiten Teilen eine "papiergebundene" Organisation. Formulare, papierene Register und Verzeichnisse beherrschten den Arbeitsalltag und waren Ausbildungsgegenstand. Größere Veränderungen traten in Jahrzehnten nicht ein. Der Einsatz der personellen Ressourcen verfestigte sich auf dieser Basis und vermittelte den Eindruck einer gewissen Innovationsträgheit.
Dieser Eindruck dürfte bald der Vergangenheit angehören. Unterstützt durch die Informationstechnik, finden neue Organisationsmodelle - ganzheitliche Verfahrensbearbeitung, Aufhebung der herkömmlichen Arbeitsteilung, Teamarbeit, Aufgabenvielfalt und Tätigkeitsanreicherung - zunehmend Verbreitung. Sie sind mit den zuständigen Personalvertretungen abgestimmt und werden von den Mitarbeitern akzeptiert. Insbesondere die Einführung von Service-Einheiten durchbricht den „Büro-Taylorismus" und führt nicht nur zu interessanteren Arbeitsplätzen, sondern auch zur Beschleunigung von Arbeitsabläufen zugunsten des rechtssuchenden Bürgers.
Gute Erfahrungen mit den neuen Organisationsformen wurden bereits in den Fachgerichtsbarkeiten (Verwaltungs-, Finanz-, Arbeits- und Sozialgerichtsbarkeit), bei den Staatsanwaltschaften und in ausgewählten Bereichen der ordentlichen Gerichtsbarkeit gemacht. Die Tragfähigkeit der neuen Konzepte wurde damit unter Beweis gestellt. In wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten[1] werden zudem Methoden zum Transfer neuer Organisationsformen erarbeitet, die ihre Ausbreitung unterstützen.
Die IT-Unterstützung der Justizarbeit ist in verschiedenen Formen und verschiedenen Wirkungsgraden möglich. Dabei wird das Erreichbare jeweils durch die finanziellen und personellen Rahmenbedingungen bestimmt, innerhalb deren ein wirtschaftliches Optimum anzustreben ist.
Der aktuelle Stand der IT-Unterstützung ist ein Spiegelbild der finanziellen Bedingungen, die in den vergangenen Jahren gegeben waren:
Abb.: IT-Haushaltsmittel in Mio. DM (ab 1999 mit Arbeits– und Sozialgerichtsbarkeit)
Eine komplette netzwerkbasierte IT-Unterstützung der Justiz war mit dem bis 1996 gegebenen finanziellen Rahmen nicht zu erreichen; überwiegend wurden stand-alone-PC mit dem Schwerpunkt „Textverarbeitung" eingesetzt.
Mit dem Beginn des Programms zur IT-Vollausstattung im Jahre 1997 konnten die für einen Netzbetrieb notwendigen baulich-technischen Maßnahmen in Angriff genommen werden. Der Abschluss dieser Maßnahmen, die mit ca. 160 Mio. DM veranschlagt sind, ist für das Jahr 2001 vorgesehen.
1.4.2 Stand der Vernetzung
Lokal vollständig vernetzte Arbeitsplätze sind zur Zeit bei dem Justizministerium, der Verwaltungs- und Finanzgerichtsbarkeit, der Arbeits- und Sozialgerichtsbarkeit, den Mahngerichten, den Insolvenzgerichten, den Staatsanwaltschaften im Justizvollzug und bei mehreren Amtsgerichten vorhanden.
Die Netzanschlüsse an das Landesverwaltungsnetz werden beschleunigt vorangetrieben. Infolge neuer Entwicklungen wie der Internet-/Intranet-Technologie und der Umstellung des Landesverwaltungsnetzes (LVN) auf den weltweiten Standard TCP/IP[2] bringt die Vernetzung von Arbeitsplätzen einen unmittelbaren eigenständigen Nutzen, der die bisherigen Vorteile einer behördenweiten Vernetzung (gemeinsamer Datenzugriff, einheitliche Datensicherung) bei weitem übersteigt. Justizbehörden werden daher unmittelbar nach Abschluss der baulich-technischen Vorbereitungsmaßnahmen vollständig mit PC ausgestattet und an das Landesverwaltungsnetz angeschlossen. Hierfür werden allein im Haushaltsjahr 2000 44 Mio. DM bereitgestellt.
Zu Beginn des Jahres 2000 waren folgende Behörden an das Landesverwaltungsnetz angeschlossen:
Die Ausstattung im nachgeordneten Geschäftsbereich des Justizministeriums schreitet nahezu täglich voran.
1.4.3 IT-Anwendungen in der Justiz
Gegliedert nach den zu unterstützenden Bereichen stellt sich die aktuelle und geplante IT-Unterstützung wie folgt dar:
Bereich |
Aufgabe |
aktuelle und geplante Art der IT-Unterstützung |
Verfügbarkeit |
Gesamter Justizbereich |
|||
Verwaltung |
Personalverwaltung |
angepasste Standardsoftware[3] sowie Verfahrenslösungen REFJPA und LJPA (unter UNIX); Planung: Eine Geschäftsprozessanalyse aller Vorgänge zur Personalverwaltung wird z. Zt. durchgeführt; zum Einsatz kommen soll das für die gesamte Landesverwaltung vorgesehene Produkt |
im Einsatz
01.01.2001 |
|
Stellenverwaltung |
Standardsoftware; Einsatz der Landeslösung ist beabsichtigt |
im Einsatz |
|
Beihilfebearbeitung |
Einsatz der Landeslösung (unter UNIX) bei dem OLG Hamm |
teilweise im Einsatz |
|
Reisekostenbearbeitung |
Standardsoftware; künftig Einsatz der Landeslösung beabsichtigt |
teilweise im Einsatz |
|
Lokale Organisation/Ressourcenbereitstellung |
Standardsoftware; künftig ergänzt durch datenbankgestützte Ressourcenverwaltung und personelle Rumpfdaten für Organisationsfunktionen (Geschäftsverteilung, Belegung pp.) aus Fachlösungen (z. B. JUDICA) |
teilweise im Einsatz |
|
Inventarverwaltung |
angepasste Standardsoftware; spezielle Lösung im Vollzugsbereich im Einsatz; später ggf. Einsatz eines Moduls „Anlagenbuchhaltung" im Rahmen der KLR |
im Einsatz (Vollzug); i. ü. teilweise |
|
Materialverwaltung |
angepasste Standardsoftware; Verfahren MAGER im Vollzugsbereich; Übernahme für andere Bereiche wird geprüft |
im Einsatz |
|
Bibliothek |
pilotiert bei einer Behörde; landeseinheitliche Software |
sofort; Einsatz nach Vernetzung |
|
Vorgangsverwaltung |
Standardsoftware; Lösung im Vollzugsbereich im Echteinsatz (NEXUS-REGISTRA); Landeslösung in Aussicht (COI Office Flow) |
ja (Vollzug); i. ü. nach Pilotierung |
Justizministerium |
Bereitstellung von Führungsinformationen (FÜSYS) |
z. Zt. mit Standardsoftware aufbereitete Informationen; in Kürze spezielles System |
ab Mitte 2000 |
Haushalts-Kassen- und Rechnungswesen (HKR) |
Kassenaufgaben |
Verfahren JUKOS-Kasse |
im Einsatz |
|
Geldstrafenvollstreckung und Einforderung und Beitreibung von Kosten |
Verfahren JUKOS-ZIV/Straf; zentrale Abwicklung im GGRZ[4] Hagen Planung: Ersatz der Belegerfassung durch WEB-Dialog |
im Einsatz
ab Mitte 2000 |
|
Oberkassenverfahren |
Verfahren HKR-Zentral |
im Einsatz |
|
HKR-TV |
HKR-Titelverwaltung (FM-Verfahren); Ausweitung im Jahr 2000 auf weitere 60 Justizbehörden |
teilweise |
|
HAV |
Haushaltsaufstellungsverfahren (FM-Verfahren) |
ja (nur im JM erforderlich) |
|
Kosten- und Leistungsrechnung |
Verfahren ORACLE FINANCIALS; Einsatz seit 01.01.98 bei 17 Behörden; Erfolgskontrolle im Jahr 2000 |
im Einsatz bei den Pilotbehörden |
Justiz-Informationssystem (Justiz-Online) |
Landesintranet der Justiz |
Bereitstellung von Verwaltungsvorschriften und Fortbildungsangeboten, z. B. IDR (Vorschriften und Generalien zur Rechtshilfebearbeitung), JVV, JMBl. , Online-Foren |
April 2000 |
|
Intranet in den Justizbehörden |
technische Musterlösung/Designvorschläge für Intranets in den Justizbehörden |
Mitte 2000 |
|
juris-Zugriff |
Anschlüsse bei allen Mittelbehörden, den Fachgerichtsbarkeiten, Landgerichten, Staatsanwaltschaften und einigen Amtsgerichten; künftig Zugriff von allen Arbeitsplätzen, soweit dienstlich notwendig |
ab WAN-Bereitstellung[5] in jeder Behörde |
|
Rechtsinformationssystem |
online-Bereitstellung von Rechtsveröffentlichungen |
ab 2001 |
|
Auskunftssystem „Recht" (z. B. Verfahrensarten, Zuständigkeiten) |
Offline-Komponente in RASYS (Rechtsantragstellenlösung) integriert; künftig via Intranet/Internet |
offline im Einsatz; online ab WAN-Betrieb |
|
Instanzrechtsprechung |
z. Zt. nur im Bereich der Verwaltungsgerichte; ggf. künftig integriertes Aufbereitungs- und Dokumentationssystem mit externem Dienstleister |
ja (VG‘e); i.ü. frühestens 2001 |
IT-Dienstleistungen |
zentrale Posteingangs- verarbeitung |
Scansysteme für Zuordnung elektronischer Post - Wirtschaftlichkeitsprüfungen noch erforderlich - |
ab 2002 |
|
zentrale Postausgangs- verarbeitung |
nur im zentralisierten Mahnverfahren (GGRZ Hagen); ggf. zentrale(s) Druck- und Verteilsystem(e) für mehrere Justizbehörden - Wirtschaftlichkeitsprüfungen noch erforderlich - |
im Einsatz/ ab 2001 |
|
Netz- und Systembetreuung |
bei vernetzten Verfahrenslösungen vor Ort im Netz; stand-alone-PC bei Anwendungsbetreuern; Einsatz markterhältlicher Software für zentrales Netz- und Systemmanagement im Zusammenhang mit der Einrichtung eines Technischen Betriebszentrums geplant |
im Einsatz |
|
Anwendungsentwicklung |
markterhältliche Entwicklungssoftware bei den mit der Entwicklung und Pflege von Programmen beauftragten Stellen |
im Einsatz |
|
zentrales Archiv |
universelle Archivlösung (Dokumentenarchiv) für verschiedene Fachlösungen/ggf. FAVORIT Office-Flow |
ab 2001 |
|
zentrale Druckdienste |
z. Zt. nur für JM (GON[6]-Verbindung zum Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik) |
verfügbar ab WAN-Anbindung |
Verwaltungs- und Finanzgerichtsbarkeit |
|||
Rechtsprechung |
Verfahrensunterstützung |
Verfahren VG/FG |
im Einsatz |
Arbeitsgerichtsbarkeit |
|||
Rechtsprechung |
Verfahrensunterstützung |
Verfahren SHARK |
im Einsatz |
Sozialgerichtsbarkeit |
|||
Rechtsprechung |
Verfahrensunterstützung |
Verfahren LISA |
im Einsatz |
ordentliche Gerichtsbarkeit |
|||
Rechtsprechung |
Verfahrensunterstützung in Zivil-, Familien- und Strafsachen |
Lösungen auf stand-alone- und Netzbasis (SESAM, FAMILIA,TVA-ZIV, TVA-FAM) im Einsatz (insbesondere bei Serviceeinheiten); Erstellung der Verfahrenslösung JUDICA dauert an; Testbetrieb ist für das Jahr 2000 vorgesehen; |
teilweise
ab 2001 |
Grundbuch |
Eintragungsunterstützung |
Verfahrenslösungen SOLUM und FOLIA; 32-Bit-Version von FOLIA steht zur Verfügung |
FOLIA bei mittlerweile 15 Behörden im Echteinsatz; weitere ca. 20 in Planung |
|
Vollelektronische Führung |
Beitritt zum Länderentwicklungsverbund ist beabsichtigt; hinsichtlich des weiteren Vorgehens wurde eine Kabinettentscheidung herbeigeführt |
|
Register |
Handelsregister u.a. (vollelektronische Führung) |
Beitritt zum Länderentwicklungsverbund ist erfolgt; Software ist im Test; löst auch Verfahren PREG (Partnerschaftsregister) ab |
Pilotierung ab Mai 2000 |
Zwangsvollstreckung |
Automatisierte Führung des Schuldnerverzeichnisses |
Verfahren AUSCHU bei allen Amtsgerichten eingeführt; Datenhaltung im GGRZ Hagen |
im Einsatz |
|
Mobiliar- und Immobiliarzwangsvollstreckung |
z. Zt. Standardsoftware; geplante Realisierung im Rahmen von JUDICA (Phase 3) |
im Einsatz; i. ü. ab 2002 |
Nachlass-Sachen |
Führung des Namensverzeichnisses zum Erbrechtsregister |
Verfahren ERBREG bei den meisten Amtsgerichten eingeführt; Datenhaltung im GGRZ Hagen |
|
|
Verfahrensunterstützung |
z. T. Unterstützung der Texterstellung mit Standardsoftware |
|
Mahnsachen |
Automatisiertes gerichtliches Mahnverfahren |
Zentrale Verfahrenslösung bei dem GGRZ Hagen; Bearbeitung konzentriert bei den AG'en Hagen und Euskirchen |
im Einsatz |
Betreuungs-, Unterbringungs- und Vormundschaftssachen |
Verfahrensunterstützung |
z. T. Unterstützung der Texterstellung mit angepasster Standardsoftware; später Einbindung in die Lösung JUDICA |
teilweise im Einsatz; Einbindung in JUDICA ab 2002 |
Insolvenzsachen |
Verfahrensunterstützung |
Verfahren IT-INSO |
im Einsatz |
Rechtsantragstelle |
Antragsaufnahme und allgemeine Auskunftserteilung |
Verfahren RASYS |
bei den meisten Rechtsantragstellen im Einsatz |
Bewährungshilfe |
Probandenverwaltung, Texterstellung |
angepasste Standardsoftware und spezielle Auskunfts- und Nachschlagesoftware |
ab 2001 |
Staatsanwaltschaften |
|||
Strafverfolgung |
Geschäftsstellenunterstützung |
Verfahren SOJUS-GAST bei allen Staatsanwaltschaften im Einsatz; Texterstellungsunterstützung mit TVA-StA; Umstellung auf MESTA ist geplant. |
ja |
|
spezielle Deliktverfolgung (Wirtschaftskriminalität, organisierte Kriminalität u.a.) |
z. T. angepasste Standardsoftware; Projekt EU-StA in Zusammenarbeit mit der Polizei |
sofort |
sonstige Rechtspflegeaufgaben |
staatsanwaltschaftliche Rechtspflegeaufgaben (auch bei der GStA Düsseldorf) |
Standardsoftware; spezielle Unterstützung im Rahmen der projektierten Lösung ACUSTA |
im Einsatz/ ACUSTA ab 2000 |
Strafvollzug |
|||
Gesamter Vollzug |
Zahlstelle/Lohnbuchhaltung/ Vollzugsgeschäftsstelle u.a. |
Verfahren BASIS |
im Einsatz |
Kernbereiche |
Wirtschaftsverwaltung |
Verfahren AWIS |
in Erprobung |
|
Dienstbuch |
Verfahren PEDRO |
im Einsatz |
|
Dienstbuch |
Verfahren AZE |
|
|
Wirtschaftsverwaltung |
Verfahren MA/GER |
im Einsatz |
|
Arbeitsverwaltung |
Verfahren NEXUS-AV |
im Einsatz |
|
Personalverwaltung |
Verfahren PERSIM |
Funktionstest |
|
Registratur |
Verfahren REGISTRA |
im Einsatz |
|
Funktionsbereiche |
Verfahren SELBA |
im Einsatz |
Sonderaufgaben |
Abschiebehaft |
Verfahren "Abschiebehaft" |
im Einsatz |
|
Jugendarrest |
Verfahren "Vauzettchen" |
im Einsatz |
Fachdienste |
diverse Aufgaben |
angepasste Standardsoftware |
teilweise im Einsatz |
|
Schuldnerberatung |
Verfahren "Schulden" |
|
Aus- und Fortbildungseinrichtungen |
|||
Justizakademie |
Dozenten- und Teilnehmerverwaltung |
angepasste Standardsoftware/Eigenentwicklung (JARE) |
im Einsatz |
|
Küchenverwaltung |
angepasste Standardsoftware |
im Einsatz |
Fachhochschule für Rechtspflege |
Verwaltung des Studienbetriebs |
angepasste Standardsoftware |
im Einsatz |
Justizausbildungsstätte Brakel |
spezifische Aufgaben |
Standardsoftware |
im Einsatz |
Justizausbildungs- und Fortbildungsstätte Monschau |
spezifische Aufgaben |
Standardsoftware |
im Einsatz |
Justizvollzugsschule Wuppertal |
spezifische aufgaben |
Standardsoftware |
im Einsatz |
2. Der Weg zur IT-Vollausstattung
Das IT-Vollausstattungsprogramm der Justiz beruht auf Entscheidungen der Landesregierung, deren Grundlage verschiedene vom „Arbeitsstab Aufgabenkritik" der Landesregierung in Auftrag gegebene externe Gutachten sind. Damit ist der finanzielle und zeitliche Rahmen für die Umsetzung klar definiert. Die Gutachten betrafen folgende Bereiche:
- Schreib- und Protokolldienst
Für die IT-Ausstattung dieses Bereichs mit nicht vernetzten Personalcomputern ("stand-alone-PC") wurden der Justiz durch den Nachtragshaushalt 1993 zunächst 43,575 Mio. DM bewilligt. Entsprechend dem dabei festgelegten Stufenplan sind in den Jahren 1993 - 1995 mit einem Investitionsvolumen von 6,525 Mio. DM vorab die Ausbildungskanzleien ausgerüstet worden. Die Fortsetzung dieser Ausstattung im eigentlichen Schreibdienst, mit der 1996 begonnen worden ist, sieht aufgrund der Empfehlungen der Kienbaum Unternehmensberatung GmbH nunmehr zusätzlich eine vollständige Vernetzung der Arbeitsplätze des Kanzlei- und Protokolldienstes vor. Über die 1993 bewilligten 43,575 Mio. DM hinaus wurden daher weitere Investitionsmittel in Höhe von 56,54 Mio. DM bereitgestellt.
- Weitere Arbeitsplätze bei den Gerichten, den Staatsanwaltschaften und den Aus- und Fortbildungseinrichtungen
Gestützt auf die Organisationsuntersuchung des Schreib- und Protokolldienstes sollen über diesen Bereich hinaus außerdem alle weiteren geeigneten Arbeitsplätze bei den Gerichten der ordentlichen Gerichtsbarkeit, den Staatsanwaltschaften sowie den Aus- und Fortbildungseinrichtungen der Justiz mit einer vernetzten IT-Ausstattung ausgerüstet werden. Die dafür anfallenden Investitionsausgaben sind mit weiteren 270 Mio. DM veranschlagt.
- Verbesserung der IT-gestützten Mahnsachenverarbeitung
In Umsetzung der Organisationsuntersuchung des automatisierten gerichtlichen Mahnverfahrens durch die Prognos AG sind in den Jahren 1997 und 1998 Investitionsmittel in Höhe 2,263 Mio. DM bzw. 1,344 Mio. DM bereitgestellt worden, um die Verfahrenslösung auf den Stand der heutigen technischen Möglichkeiten zu bringen und damit ihre Effizienz auch in personalwirtschaftlicher Hinsicht zu erhöhen.
- Ausstattung des Vollzugs- und Verwaltungsdienstes
Auch der Bereich des Strafvollzuges soll in Umsetzung der Organisationsuntersuchung der Vollzugs- und Verwaltungsdienste durch die Kienbaum Unternehmensberatung GmbH bis zum Jahr 2000 mit einem Sach- und Investitionsvolumen von 47 Mio. DM umfassend mit moderner IT-Technik ausgestattet werden.
Die zeitliche Staffelung der IT-Ausstattungsprogramme ergibt sich aus folgendem Diagramm:
Abb.: Haushaltsmittel für IT-Ausstattungsprogramme
2.2 Finanzwirtschaftliches Controlling
Alle Maßnahmen zur Umsetzung des Programms zur IT-Vollausstattung der Justiz unterliegen einem finanzwirtschaftlichen Controlling.
Die Summe der zur IT-Vollausstattung der Justiz bereitgestellten Finanzmittel beruht auf den in den genannten Organisationsgutachten im einzelnen empfohlenen Planungsdaten. Die Verwendung der Mittel wird elektronisch dokumentiert und zugleich im Rahmen einer dynamischen Finanzplanung fortgeschrieben, wodurch in jeder Phase des Programms zur IT-Vollausstattung eine effiziente Bewirtschaftung der bereitgestellten Haushaltsmittel gewährleistet ist.
Die wirtschaftliche Verwendung der Haushaltsmittel wird entsprechend Ziffer 2.1 der gemäß § 11 ADV-Gesetz erlassenen IT-Richtlinien ( Rd.Erl. d. Innenministeriums vom 15.07.1996 – V B 2/51-02-01 ) durch entsprechende Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen sichergestellt.
[1] u.a. Modellprojekt bei dem Amtsgericht Warendorf[2] Transmission Control Protocol/Internet Protocol; Netzwerkprotokolle zum Datenaustausch in Computer-Netzwerken
[3] mit Standardsoftware werden hier Office-Programme, wie WORD for WINDOWS, EXCEL oder ACCESS bezeichnet
[4] Gemeinsames Gebietsrechenzentrum
[5] WAN=WIDE AREA NETWORK; Weitverkehrsnetz zwischen den Justizbehörden; ggf. Internet
[6] Glasfaser-Overlay-Netz (Hochgeschwindigkeits-ATM-Anschluß mit 155 Mbit/s)